- Koryŏ
- Koryŏ,historisches Königreich (918-1392) in Korea, als Corai oder Coria (»Korea«) durch christliche Missionare seit Ende des 16. Jahrhunderts bekannt; auch gleichnamige Dynastie. Gründer war Wang Kŏn (* 877, ✝ 943). Zum Aufbau der Zentralverwaltung in der Hauptstadt Kaesŏng wurde u. a. 958 das chinesische Zivilexamensystem eingeführt. Eine starke Aristokratie, die das politische Leben beherrschte, schwächte die Stellung des Königs und wurde 1170 durch einen Militärcoup entmachtet. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts kam Koryŏ unter die Oberhoheit der Mongolen. Staatsreligion war der Buddhismus. Während der kulturellen Blütezeit im 12. Jahrhundert entstand die mattgrüne Seladonkeramik; bereits um 1240 wurde mit beweglichen Typen gedruckt. Nach einer Reformbewegung um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Dynastie Koryŏ 1392 durch die Dynastie Chosŏn abgelöst.
Universal-Lexikon. 2012.